Das „Internationale Filmfest Eberswalde“ hat sich in meiner Wahrnehmung unter den Filmfestivals zu etwas wirklich Besonderem entwickelt. Die Initiatoren des jährlich im Oktober in der nordbrandenburgischen Kleinstadt stattfinden Festivals gaben sich vor einigen Jahren mutig und provokant einen Beinamen: Die Provinziale! In den Sektionen „Langer Dokumentarfilm“ und „Kurzer Dokumentarfilm“ werden seitdem ausschließlich Lebenswelten und Themen aus ländlichen Räumen aufgegriffen. Das Besondere an der „Provinziale“ wird nun durch ihren weltweiten Blick, den internationalen Vergleich, die (unterschiedlichen) Themen und die kulturelle Vielfalt der Filmsprachen wahrnehmbar. Das interessierte Publikum diskutiert mit den geladenen Filmemachern und Experten über internationale Lebensverhältnisse, Produktionsweisen und global-ökonomische Zusammenhänge. Wissenslust, stetig wachsend. Ein konsequent durchgehender Festival-Besuch der „Provinziale“ kann angeblich so intensiv und bewusstseinserweiternd wirken wie eine Weltreise …
2009 bis 2013 und in diesem Jahr (2018) bin ich in der Jury für die Sektion „Langer Dokumentarfilm“. Für diese Ehre, die vielen Erlebnisse und die entstandenen Bekanntschaften kann ich mich nur bedanken. Ich durfte sehr viel in die weite Welt blicken, tolle wichtige Filme auszeichnen und deren Autoren kennenlernen. Danke!